Noch während meiner ersten Lehre besorgte ich mir mein aller erstes Motorrad. Dies war eine gebrauchte Honda XL 500 S. Leider habe ich selber keine Bilder mehr von ihr, doch dafür noch schöne Erinnerungen.
Diese Maschine hatte mich weit gebracht. Angefangen von kleinen Ausfahrten bis hin zu einem Umzug von München nach Fulda war sie für mich damals das ultimative Fortbewegungsmittel.
Wir waren drei Kollegen aus der selben Ausbildungsgruppe und noch ein paar weitere aus den anderen Gruppen die sich fast zur selben Zeit Motorräder besorgten. Immer wieder machten wir uns mit diesen Krädern auf den Weg unsere neue Freiheit zu erkunden. Der ein und andere hatte auch Kontakte zu einem Motorradclub, bei denen wir dann an Wochenenden ebenfalls mit auf ihre Touren genommen wurden.
Ihr wahres Potential hatte ich erst in München nach meiner Lehre entdeckt. Dort machte ich die Bekanntschaft mit einem Motorradbekleidungsladen-Besitzer, der ebenfalls gerne mit Enduros durch die Gegend tourte. Unter anderem mit der Hilfe eines Freundes von ihm, der eine Motorradwerkstatt betrieb, wurde ich in die Tiefen des Motors eingewiesen. Diese damals noch recht simple Technik der XL hatten wir komplett zerlegt, gereinigt und wieder zusammen gebaut. Ein paar verschlissene Teile mussten dabei ersetzt werden, wie auch sämtliche Dichtungen neu eingesetzt wurden. Nach ein paar Wochen in dem Wohnzimmer des Ladenbesitzers schoben wir dann die Honda wieder am Stück über die Terrasse auf die Straße. Sie lief danach besser denn je zuvor.
In dieser Zeit, gut ein-einhalb Jahre in München, tourten wir auch hin und wieder im bayrischen Voralpengebiet. Doch da ich im öffentlichen Dienst angestellt war und eher mal unter der Woche Frei hatte, war ich doch des öfteren gezwungen alleine meine Touren zu fahren.
Durch die Privatisierung der Bundesbahn zur Bahn AG wurde ich das erste mal arbeitslos und es sollte mich nach Fulda verschlagen. Da mich mein alter VW-Bus bereits kurz nach dem Umzug nach München verließ, hatte ich dieses mal nur meine Honda. Mit diesem Motorrad und ein paar großen Packtaschen brachte ich mein Hab und Gut nach Fulda. Aber leider schaffte ich nicht alles damit zu transportieren, denn auf einer der letzten Fahrten machten mein sonst so treuer Gefährte schlapp. Aus diesem Grund kaufte ich mir notdürftig ein Auto, dass sich später zu einem Fehler heraus stellte. Denn dieses Auto kostete mich später meinen Führerschein, den ich dann über zehn Jahre bei den Behörden beließ.