… braucht sich um den Spott nicht zu sorgen. So geschehen auch bei dem Geburtstag bei meinem Kusin in Frankreich Tags drauf.
Um nicht mit endlos vielen Autos vor dem Haus meines Kusins aufzuwarten, wurde ich von meinem Onkel abgeholt. Da er in der Südoststadt wohnt und die Fahrt ja in Richtung Westen ging, war das die beste Lösung. Nach mir packten wir noch meine Schwester und danach meine Mutter einen Stadtteil weiter ein. Auf dem Weg nach Frankreich unterhielt ich mich mit meinem Onkel über die Schäden meines Kälbchen, da er es ja zur Werkstatt gebracht hatte. Selber schon immer mit BMW-Tourern gerne unterwegs meinte er gar, dass es sich in Grenzen halten würde und wohl noch reparabel sei. Ich war gespannt, denn erst in ein paar Tagen sollte ich das gute Stück wieder sehen.
Als wir dann bei meinem Kusin einliefen, wusste natürlich jeder schon von dem Unglück, das mir widerfahren war. Doch, obwohl man schon auf den Arm zumindest achtete, wurde alles andere als Mitleid gezeigt – was sollte ich bei der Verwandtschaft auch anderes erwarten. So ziemlich jedes männliche Familienmitglied und auch ein paar der weiblichen hier war ebenfalls ein/e Motorradfahrer/in und hatte somit auch schon so seine Erfahrungen mit unglücklichen Abstiegen gemacht. Also wurde von Anfang an mit kleinen Witzen und Frotzeleien aufgewartet.
Im laufe des Nachmittags kamen dann die Erzählungen der Einzelnen und ihrer Leidensgeschichten zutage. Jeder hatte was zu erzählen. Der Gesprächsstoff ging eigentlich nicht aus. Auch wenn mal ein anderes Thema durchgesprochen wurde, so kam man irgend wann durch eine Frotzelei doch wieder auf dieses Thema zurück.
So ging das die ganze Zeit. Zwar war ich bemüht nicht ständig das Gesprächsthema auf diese Sache zu lenken und versuchte mich generell im Hintergrund zu halten, aber irgendwann kam halt wieder eine Frozelei. Doch konnte man das Ganze ja nicht böse nehmen, dafür war die Stimmung einfach zu „unernst“.
Während einem Zigarettengang vor die Türe ließ sich meine Mutter nicht nehmen, mal ein Bild von meinem Arm zu machen. Aus diesem Grund musste ich auch hier mich wieder diverser Sprüche ergeben – sind doch einige Raucher in der Verwandtschaft. Aber bei anderen Gelegenheiten, wenn nur ein / zwei Leute mit beim Rauchen zu gegen waren, hatte man dann doch auch mal ein anderes Gesprächsthema.
Am späten Abend ging’s dann wieder zurück. Und entgegen der Logik wurde ich zuerst abgesetzt. Meine Mutter kam kurz mit hoch, denn ich brauchte jemanden, der mir meine Wohnungstür auf schloss. An dem Abend machte ich mich dann auch wieder bald ins Bett, denn ich hatte ja in der Nacht zuvor nicht wirklich geschlafen.
Doch so müde wie ich auch war sollte sich das Martyrium des Versuchs zu Schlafen nicht ändern und entsprechend erschlagen fühlte ich mich dann Sonntags drauf. An diesem Tag versuchte ich somit einfach nur Kraft zu sammeln und da ja auch kein Internet funktionierte ließ ich mich vom Fernseher berieseln. Dabei kam es dann tatsächlich vor, dass ich auf meinem Sofa im Sitzen eingeschlafen war, was bei mir eigentlich auch ein Unding ist. Aber kam ich auf diese Weise endlich mal zu etwas Schlaf.