Nach dem es tatsächlich leicht zu schneien begonnen hatte, war ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich heute wirklich mit dem Moped zu dem Geburtstag eines Großonkels fahren sollte. Doch bei dem minimalen Niederschlag sollte wohl nichts liegen bleiben.
Mein heutiger Weg sollte mich durch die Tiefen des Nordschwarzwaldes am Dobel vorbei führen. Und als ich Ettlingen hinter mich gebracht hatte, kam sogar wieder die Sonne zum Vorschein. Der Weg durch Spessart und Schöllbron bis nach Völkersbach war auch noch ganz gut zu fahren. Aber ein weißer Teppich am Rande der Straßen begleitete mich irgend wann. Als es dann auf eine Anhöhe zu ging wurde auch der Wind, der mich schier von der Straße wehen wollte, um einiges eisiger und die Straße fing hier und da gar an zu spiegeln. „Da wird doch wohl kein Eis liegen?“, ging mir dabei durch den Kopf. Und mein Hinterrad sollte auch bald die Bestätigung dafür geben.
Doch es sollte noch interessanter werden. Von Freiolsheim runter zu Michelbach konnte man schon bald nicht mehr von einer Straße reden. Spurrillen zerfurchten die Überbleibsel des Asphalts dermaßen, dass in Verbindung mit dem Glatteis die Fahrt auf zwei Rädern zum reinsten Eiertanz wurde. Aus Gründen der eigenen Sicherheit drosselte ich meine Geschwindigkeit so dass mich gar ein Auto überholte. „Na wenn das mal gut geht.“ Und so schnell es erst an mir vorbei fuhr, drosselte es ebenfalls seine Geschwindigkeit. „Ah … wir haben das Glatteis bemerkt.“
So weit, so gut. Nach Michelbach waren auch endlich wieder normale Straßenverhältnisse angesagt. Also sollte ich, nach dem ich so viel Zeit verplempert hatte, wieder etwas zügiger weiter fahren können. Es war ja nicht mehr weit.
Die Rückfahrt wählte ich über die Bundesstraßen. Zwar war der Wind noch sehr kalt, doch es gab keinen Niederschlag und Glatteis ließ sich auch keines auf dem Weg mehr blicken. Auf diese Weise war ich dann sogar in der halben Zeit wieder zu Hause.
Vielleicht sollte ich das nächste Mal bei so weisem Niederschlag auf schlechte Wege durch hohe Wälder verzichten. … und hoffentlich wird es bald Frühling – dieses vermaledeide Glatteis-Wetter geht mir langsam auf die Nieren. (Ein Glück hab ich einen Nierengurt.)