Seit einiger Zeit kommt in der Facebook-Gruppe zum Motorrad Stammtisch Karlsruhe mal wieder etwas Bewegung rein. So auch in der Woche indem einer der Mitglieder nach einer kleinen Runde fragte.
Die Überlegung ging zunächst in Richtung Schwarzwald. Doch bereits am Vormittag sah es mit dem Blick auf den Niederschlagsradar dort ziemlich verregnet aus. Und die Regenfront schien auch noch einiges Mehr nach sich zu ziehen. Nordwestlich aber sollte es trocken bleiben, weswegen ich den Vorschlag rüber zum Pfälzerwald machte. Auch sollte eine gewisse zeitliche Vorgabe eingehalten werden, weswegen ich kurzerhand eine kleine Planung anging, um auch die Zeit nicht zu sehr zu überschreiten.
Zunächst ging ich auf Grund der Posts gerade mal von drei oder vier Mitfahrern/innen aus. Als ich dann am Treffpunkt ankam und beim Tanken war, kamen dann bereits die ersten … und ja, es war eben nicht nur einer, sonder er hatte noch zwei weitere Mopeds im Schlepptau, von denen in den Posts nichts erwähnt wurde. Dazu kamen auch die anderen beiden, deren Posts nicht ganz so eindeutig waren ob sie mitfahren würden. Und da einer noch kurzfristig in der Gruppe abgesagt hatte, waren wir dann komplett.
Nach dem dann alle Tanks gefüllt waren konnte die Fahrt bei leicht bewölktem Wetter los gehen. Der erste Teil der Ausfahrt war zwar nicht spektakulär, doch nach der Rheinbrücke in die Pfalz rüber ging führte ich dann die Gruppe auf kleineren Straßen über das Rheintal zur Südlichen Weinstraße an den Rand des Pfälzerwalds.
Bevor es nun durch die Täler und über die Anhöhen des Pfälzerwalds gehen sollte, legten wir eine kleine Pause zwischen den grünenden Weinreben bei sonnigem Gemüt ein. Hierbei wurde der Gruppe erst mal die nächste Etappe erläutert. Mir ging es dabei darum, dass einerseits die mitfahrende Anfängerin nicht verloren gehen sollte, aber die erfahrenen Biker doch die Möglichkeit erhalten sollten ihrem Kurvenräubern freien lauf lassen zu können. Denn es sollte nach dem nächsten Ort eine schöne Strecke dafür sich ergeben, an deren höchstem Punkt wieder ein Waldparkplatz sich in einer Biegung unübersehbar als Treffpunkt anbiete. Gleichzeitig würde ich dann mich etwas nach der Anfängerin in der Gruppe richten, da meine Moped gerade leichte Probleme mit dem LKL hatte und ich deswegen eher die anderen ausbremsen würde.
Gesagt, getan, fuhren wir weiter und am Ende der Ortschaft gab ich vereinbartes Zeichen. Zunächst wollte einer der Mitfahrer ebenfalls in der (langsamen) Gruppe bleiben, doch erschrak ich fast, als dieser dennoch an uns vorbei zog. Nun ja, hätte mich aber auch fast gewundert, wenn er mit dem Bike dies nicht wirklich hätte ausnutzen wollen. 😀
Nach einer kleinen Pause am Treffpunkt ging es dann weiter über kleine Täler im Pfälzerwald zum eigentlichen Ziel dieser Ausfahrt. Es sollte eine kleine aber angenehme Straße sein, an dessen Ende in der Sackgasse ein Forsthaus zu einem Kaffee einladen sollte. Zumindest war diese Straße wegen Bauarbeiten vor nicht all zu langer Zeit noch gesperrt und ich vermutete, dass auch der Belag in einem guten Zustand gebracht sei. … Leider war dem nicht so. Die großflächigen Flickarbeiten waren so miserabel durchgeführt worden, dass noch bei meiner letzten Durchfahrt dort im letzten Jahr die Straße in einem besseren Zustand war – zumindest was die Unebenheiten durch Bodenwellen anging. Mit einer Touren-Enduro war ich auf der Strecke dann doch noch am besten gewappnet. Der Rest der Gruppe blieb dann auch erst mal wieder verhaltend hinten dran und war froh, als wir uns am Forsthaus bei schönstem Wetter uns Erfrischungen hatten reichen lassen können.
Als nächstes war dann der Rückweg dran. Hierzu wollte ich eigentlich nur ein paar Meter die Südliche Weinstraße bis Bad Bergzabern runter um dann über ein paar kleine Sträßchen zur Rheinfähre nach Neuburgweier zu gelangen. Nur kam uns hierfür bei Klingenmünster eine Baustelle in den Weg. Da ich den Straßenmaschinen im Schlepptau eine Baustellendurchfahrt nicht zumuten wollte (vor allem nicht der Anfängerin in der Gruppe) entschied ich mich der Umleitung zu folgen. Doch wie sich später raus stellte, kostete uns das etwas zu viel Zeit.
Endlich durch Bad Bergzabern durch (ursprünglich wollte ich daran vorbei), ging es wieder auf ein paar kleinere Straßen. Zwar tendierte hier mein Navi zu den etwas größeren Landstraßen, aber mit ein paar routinierten Tastendrücken konnte ich zumindest eine kleine Abkürzung auf kleinen Kreisstraßen angehen.
An der Fähre angekommen, waren auch von dem Teilstück die Mitfahrer angetan. Da aber die Fähre am anderen Ufer war, war somit eine kleine Zwangspause angesagt. Wir warteten also, dass wir übersetzen könnten und die Fähre setze sich auch bald in Bewegung. Nur als diese bei uns eintraf, kam bereits einer der Fährleute auf uns zu und machte noch von der Fähre aus mit einigen Handbewegungen klar, dass sie nicht mehr fahren würden … es wäre einfach zu wenig los, weswegen sie nicht mehr bis 20 Uhr, sondern schon um 18:45 Uhr ihre letzte Fahrt machten – wir waren also ca. 10 Minuten zu spät. Somit war die Zielsetzung mit 19 Uhr, um wieder am Tourenziel zu sein, gänzlich verwirkt. Doch zum Glück sollte es ja nicht wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen um über die Rheinbrücke wieder zurück nach Karlsruhe zu fahren.
Somit verabschiedeten wir uns bereits hier am Rhein und ich fuhr zumindest noch bis kurz vor der Rheinbrücke der Gruppe den Weg zeigend voraus. Von da an sollte jeder seinen eigenen Heimweg finden. Selber hielt ich dann noch kurz vor meiner Straße an einem Chinesen um ein Abendessen mit zu nehmen. Zu Hause angekommen, mich aus den Moped-Klamotten gepellt und gerade zum Essen hingesetzt, fing es an zu regnen. … somit wenigstens doch ein brauchbares Timing wodurch auch die anderen trocken Heim gekommen seien sollten. 😉