Wege gibts

Es war wieder so ein Tag, an dem ich einfach nicht zu Hause sitzen bleiben konnte. Also suchte ich den Schwarzwald nach kleinen Nebenstraßen über Google-Maps ab. Ich suchte nach Wegen abseits der allgemein bekannten Motorradstrecken. Wege, die hoffentlich nicht so stark befahren seien. Und ich fand auch etwas.

Track vom 25.04.2009Zuvor bin ich aber noch bei ein paar Freunden in einer großen WG vorbei gefahren. Einer von ihnen hat ebenfalls ein Moped und ich hatte die Hoffnung, dass er mit fahren würde. Doch die WG soll aufgelöst werden und somit waren alle damit beschäftigt ihre Sachen zu packen.

Dadurch bin ich dann mal wieder alleine meine Strecke gefahren. Der Weg führte mich zuerst über das Albtal zur Schwarzwaldhochstraße. Dort machte ich dann meinen ersten Fotostopp gegenüber der Hornisgrinde. An einem kleinen Parkplatz in einer Kurve war auch ein Q-Treiber mit seiner Sozia und genoss das mitgebrachte Picknick auf einer Holzbank mit der Aussicht über das Tal. Vor Ort sah die Landschaft etwas trostlos aus. Unterhalb des Parkplatzes befand sich ein Steinbruch, umgeben von den umgeworfenen Bäumen vom Sturm Lothar. Doch hatte man auf Grund dessen einen sehr guten Ausblick auf den Rest des Tals und zur Hornisgrinde rüber.

mit Blick zur Hornisgrinde von tuxbrother auf Flickr Nach einem kurzen Gespräch mit dem anderen Motorradfahrer machte ich mich aber dann wieder auf den Weg. Bei Ruhestein verließ ich dann die Schwarzwaldhochstraße um über Allerheiligen nach Oppenau zu fahren. Über Google hatte ich hier ein paar kleine Nebenstraßen ausgemacht, die ich nun auskundschaften wollte. Das ganze war viel versprechend. Die Straße war zwar noch geteert, doch nicht sehr breit. Es gab eigentlich nur ein paar Gehöfte an der Seite und sporadisch führten noch kleinere Sträßchen zu weiteren Bauernhöfen ab. Nach einiger Zeit kam ich dann durch einen kleinen Ort, wenn man das überhaupt so bezeichnen kann. Es waren nur ein paar wenige Häuser und zu Beginn ein kleines Sägewerk. So wurde dann auch diese ländliche Idylle kurz darauf weiter vollzogen.

Schließlich bog der Weg in einen Wald ein. Mit den ersten Bäumen am Waldrand war dann die Straße nicht mehr geteert, sondern nur noch ein unbefestigter Schotterweg. Ich hielt erst einmal an und überzeugte mich, dass ich nicht ein Schild übersehen hätte, was den Weg als Forst- und landwirtschaftlichen Weg ausweisen sollte. Doch es war kein Schild zu sehen. Also machte ich kehrt, um jemanden zu Fragen. Nicht weit davon fand sich auch jemand – eine Frau, die in einem Kräutergarten am werkeln war. Diese Frau entkräftete meine Befürchtungen und meinte, dass das eine ganz normale Straße sei. Ich könne ruhig dort entlang fahren. So denn begab ich mich auf den Weg.

auf unbefestigter Straße von tuxbrother auf Flickr Es war ein sehr lockerer Schotter – ich traute mich kaum über 50 Sachen zu fahren. Auf der einen Seite ging es sehr stark bergauf, auf der anderen Seite ebenso bergab. Sobald man von dem Weg herunter kommen sollte, würde es wohl verheerende Folgen haben. Da es für mich das erste Mal mit diesem Moped auf solch einem Weg war und der fahrbare Bereich kaum breiter wie ein Auto, war mir schon etwas mulmig im Bauch. An einer kleinen Hütte hielt ich dann mal kurz an um ein Foto von der Piste zu machen – das würde mir sonst eh kaum einer glauben. Als ich so an der Seite stand, kam dann auch noch ein Auto entgegen. Zum Glück gab es hier ein bisschen Platz, denn sonst hätte wohl jemand den Rückwärtsgang bemühen müssen. So erhob sich mir die Hoffnung, dass auf dem restlichen Weg dieser Piste mir kein weiteres Auto entgegen kommen würde. Dieses Glück sollte mir auch beschert sein. So kam ich an eine Kreuzung, die wieder mit befestigten Straßen meinen weiteren Weg säumen sollte.

An der Kreuzung gab es auch ein großes Schild mit einer Karte der Umgebung. Diese Karte half mir mich etwas weiter zu orientieren, um einen Weg zur nächsten Bundesstraße zu finden. Nach einer Zigarette und einem Apfel wurde die Fahrt dann fort gesetzt. Die Straßen selber waren von nun an zwar befestigt, aber dennoch recht schmal. Und da mir die allgemeine Verkehrslage hier nicht bekannt war, so war auch weiterhin Vorsicht geboten. Das Ganze führte mich nach Bad Griesbach. Dort kam ich dann auch wieder auf eine Bundesstraße, die mich zurück zur Schwarzwaldhochstraße führen sollte.

An der B500 angekommen hatte ich auf meinen Karten einen Weg, der mich ähnlich der zuvor abgefahrenen Piste nach Mitteltal bringen könnte um nicht über Freudenstadt in Richtung östlichen Hochschwarzwald zu gelangen. Den Ansatz zu diesem Weg hatte ich auch gefunden, doch stellte sich heraus, dass es sich um einen reinen Wanderweg handelte und dieser mit Kraftfahrzeugen nicht befahren werden dürfe. Schade – so ging es wieder zurück und denn doch Richtung Freudenstadt weiter.

Von hier aus hielt ich mich dann an die B294 bis zur Abzweigung zum Dobel. An der Haltestelle dort machte ich noch mal eine kleine Zigarettenpause und überlegte mir, ob ich nun über den Dobel oder vielleicht über Straubenhardt nach Hause fahren sollte. Meine Entscheidung fiel auf die besser ausgebaute Straße und somit über den Dobel. Und es sollte somit eine bequeme Heimfahrt werden.


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