Gestern hatte sich Besuch angesagt. Bei dem sonnigen Wetter konnte ich dadurch leider nicht fahren. Heute hingegen war der Tag mit Nebel und tief hängenden Wolken überseht. Doch gegen Mittag konnte ich es nicht mehr aus halten … ich musste mich einfach wieder aufs Moped setzen.
Zu erst besuchte ich einen kranken Freund, dessen Bruder mir ein paar Unterlagen für ihn gefaxt hatte. Nach zwei Kaffees nahm ich dann einen Umweg über fünf Orte hinweg um eine andere Freundin auf der anderen Seite des Landkreises zu besuchen. Dort traf ich dann einen alten Bekannten, der zum ersten mal meine Maschine zu Gesicht bekam. Gleich kamen wir auf ein Thema von alten Tagen zusprechen, als er ja auch mal Moped gefahren ist – wenn auch einige Nummern kleiner.
Gegen Abend war ich dann in einem Cafe bei mir in der Nähe mit einem Ex-Kollegen verabredet. Da ich für den Rückweg etwas Zeit hatte, nahm ich dann den Weg über die Käffer und kam fünf Minuten vor der verabredeten Zeit dort an. Er war noch nicht da – doch musste ich nicht lange warten.
Wir kamen dann so ins Gespräch über die alten Zeiten, als die Firma, in der wir einst zusammen arbeiteten noch nicht von den Amis übernommen wurde. Bald darauf kam ein weiterer Ex-Kollege. „Wir treffen uns hier immer Dienstags zum Rätselabend.“, meinte er, als er sich ohne hinzusehen beinahe auf meinen Helm setzte. „Ach … du hast deinen Führerschein wieder? Was fährst du denn?“ Auch der andere Bekannte war etwas erstaunt und so musste ich erst mal mein Kälbchen den beiden vorstellen. Dabei wurden dann Geschichten erzählt, wann wer zuletzt auf was für einem Moped unterwegs war und wie gerne man doch wieder fahren würde, wenn da nicht … „Hmm, also ich hab es jetzt einfach gemacht und bei den Parkplatzproblemen in meiner Gegend kommt mir ein Auto nicht vor die Tür – der nächste Parkplatz wäre ja eh erst fünf Blocks weiter.“, war meine Antwort drauf.
Während wir so im Gespräch waren kam eine weitere Ex-Kollegin. Und das Gespräch begann von vorne. Nach zwei weiteren Ex-Kollegen standen wir dann wieder vor meinem Moped. Und wieder das Schwelgen an bessere Zeiten auf zwei Rädern. Zwei waren sogar der Hoffnung, sie würden sich bald auch wieder eines zulegen können … wenn der Jüngste endlich flügge sei; oder die Schulden von der letzten gescheiterten Selbständigkeit getilgt wären. Na das werden wir ja dann sehen.
Doch ist schon interessant, wer – gar wie viele Bekannte man hat, die eigentlich auch dieses Hobby haben / hatten – gar insgeheim auch wieder wollen. … vor allem, wenn man plötzlich mit einem Moped vor ihnen steht.